Und falls wir bei einer solchen Familie einmal gelebt haben, dann wissen wir, wovon die Rede ist, wenn der Vater in dem Buch penibel seinen Rasen pflegt: Die Grundstücke dort brauchen keinen Zaun. Wo sie jeweils aufhören, ist an der Rasenpflege abzulesen.
Das leere Stück Land, auf dem das Haus gebaut wurde, ist jedoch umgeben von Eschen und Zürgelbäumen. Dort spielen die Kinder des Besitzers. Und von dort kommen die Samen, die der Vater pingelig ausreißt, sobald sie zu keimen beginnen. Je älter die Kinder werden, umso verbissener arbeitet der Vater. Doch die Bäume lassen sich nicht entmutigen. Ihr Atem ist lang. Aus ihrer Perspektive begleiten wir die Familie und das Haus durch die Jahre. Als alle ausgezogen sind, beginnen leuchtende Blätter aus dem Rasen zu winken. Je mehr das Haus verfällt, desto wilder wird das Grundstück rundherum. So etwas kommt zuweilen vor.
Jon Klassen erspart dem Haus nichts. Schnell gerät es aus den Fugen und verliert dabei zunehmend „den Boden unter den Füßen“. Wie ein Nest schwebt es irgendwann in den Bäumen und der Rasenmäher lehnt wie ein vergessenes Spielzeug an einem Stamm.

Hier gehts zum Buch "Das Haus in den Bäumen" (Nord Süd Verlag).