Der Brillenbaum (R. Möderndorfer)
Der Romulus-Candea-Preis wird für ästhetisch-künstlerisch anspruchsvolle Kinderbuchprojekte vergeben. 2013 wurde „Der Brillenbaum“ mit diesem Preis ausgezeichnet. Worin liegt nun die Qualität dieses Buches?
Nun, da ist einerseits der Erzählfaden. Dem fünfjährigen Ich-Erzähler wird eine Brille verschrieben. Diese Brille setzt er aber nicht auf, sondern vergräbt sie im Garten und hofft auf einen Brillenbaum. Tatsächlich wachsen bei guter Pflege bald die unterschiedlichsten Brillen wie zum Beispiel Taucherbrillen, Klobrillen und Sonnenbrillen. Andererseits spinnt Karoline Neubauer in origineller Weise den Text auf ihre Weise in Form der Illustrationen weiter. Mit lustigen Collagen, die nicht eingescannt wurden und so ihre Räumlichkeit entwickeln konnten, bewegt sich der Protagonist durch die Räume. Trampolinspringen geht viel einfacher ohne Brille – diese ist in Konfettigröße gestanzt und ausgeschnitten immer wieder irgendwo versteckt. Man findet sie auf Fenstersimsen, Gartenbänken und in der Schubkarre. Und als dann der Brillenbaum keimt, kommen dem Ich- Erzähler viele lustige Ideen, wie etwa sich als Superman zu verkleiden oder mit der Taucherbrille Roller zu fahren. Alles, was Fünfjährige halt so gerne machen! Wo hätte die Geschichte wohl geendet, wenn da nicht ein kurzsichtiger Bauer gewesen wäre?
Buchtitel: | Der Brillenbaum |
AutorIn: | Robert Möderndorfer |
Illustration: | Karoline Neubauer |
Verlag: | Tyrolia, Innsbruck |
ISBN: | 978-3-7022-3391-4 |
Alter: | ab 4 Jahre |
erschienen: | 2014 |
Rezension: | von Anita Lehner (erschienen im Fachjournal für Bildung und Betreuung in der frühen Kindheit UNSERE KINDER - Ausgabe 6/2014) |