Ratzfatz – Vom Zappeln, Wuseln, Wetzen und Flitzen
Ratzfatz ist das wuseligste Wiesel, das man sich nur vorstellen kann. Gut, vielleicht gibt es iiirgendwo noch wuseligere Tiere. Aber Ratzfatz ist ohne Zweifel das wuseligste Wiesel, das den Hauptprotagonisten in einem Bilderbuch darstellt. Eines gleich vorweg: Das Buch ist absolut lesenswert!
Aber nun erst einmal von vorne: Ratzfatz heißt es also, das flinke Wiesel, dessen absolute Leidenschaft es ist, schnell zu sein. Seine Lieblingsbeschäftigungen sind Laufen, Wuseln, Sausen, Düsen und Flitzen. Auch am frühesten Morgen, wenn seine Familienmitglieder – Papa, Mama und Schwester Lina – noch genüsslich in ihren Höhlenbetten mützeln, wuselt Ratzfatz schon umher. Ganz früh geht es zu seinen Freunden, wo am liebsten Verstecken gespielt wird. Oh Mann – was aber eine ziemliche Herausforderung ist, ist wahrhaftig das Stillsitzen im Versteck, wo man doch am liebsten so gerne wuseln würde. Ach ach! Zu Hause liebt Ratzfatz es, mit Lina um die Wette zu laufen. Nur immer ist Lina nicht in der Stimmung dazu. Sie hat es nämlich gerne gemütlich und schaut mit Mama Bücher an. Hm, aber wenn Ratzfatz nur gerade so voller Tatendrang ist – was könnte er denn noch machen, wo er wuseln und flitzen könnte? Vielleicht Eier für Mama holen? Schließlich ist er der schnellste Aufgaben-Erlediger! Gesagt, getan! Sogar inklusive Extrarunde. Aber huch! Das war wohl ein Tick zu schnell und die ganzen Eier plumpsen zu Boden und zerbrechen. Was für eine Sauerei! Zum Glück gibt es noch Füchsin, die sich mit so schnellen, wuseligen Tieren auskennt. Jetzt muss Ratzfatz besonders flink sein, weil sie ihm vorgibt, was er machen soll: Weitsprünge, Purzelbäume vor- und rückwärts. Hui – kein Wunder, dass Ratzfatz jetzt aber ein bisschen aus der Puste ist und sein Herz wie wild schlägt. Da wird er doch tatsächlich für eine kurze Zeit ganz still. Auch sein Papa kennt sich gut mit dem Schnellsein aus und die beiden gehen schwimmen und verbringen gemeinsame Zeit zusammen. Das ist schön! Auch schön ist es, wenn Mama und Papa am Abend eine Geschichte vorlesen – hier ist Ratzfatz dann auch ganz unwuselig und ruhig. Doch spätestens am nächsten Tag in der Früh ist sein Kopf wieder angefüllt mit dutzenden neuen Ideen für den Tag...
„Ratzfatz“ ist ein liebevolles Bilderbuch aus der Feder von Maria Hagender, die ein ganz besonderes Thema ins Zentrum rückt. Gekonnt führt die Autorin auf eine sehr einfühlsame Weise an das Thema Hyperaktivität heran. Sie macht deutlich, wie solch ein schnelles Leben aussehen kann, wenn man ständig diese innere Triebkraft hat, etwas zu machen, schaffen, erleben, sich zu bewegen. Dabei zeigt sie Sonnen- wie auch Schattenseiten auf – und das auf eine absolut kindgerechte Art mit einfachen Worten und prägnanten Sätzen. Sie schafft es, eine flotte und wuselige Geschichte in einem angenehmen, ruhigen Ton zu erzählen. Dabei vermittelt sie wie wuselig dieses Wiesel doch ist, aber als (Vor-)LeserInnen und BetrachterInnen kommen wir dabei selbst nicht in Unruhe, sondern wir werden eher von Wort zu Wort mehr entzückt und schließen Ratzfatz in unser Herz. Mit dem Text gehen die in Collage-Technik angefertigten, farbenfrohen und klaren Bilder von Karoline Neubauer wunderbar einher und entzücken rundherum. Insgesamt ist "Ratzfatz" ein sehr empfehlenswertes Buch für Kinder ab 4 Jahren.
Buchtitel: | Ratzfatz – Vom Zappeln, Wuseln, Wetzen und Flitzen |
AutorIn: | Maria Hageneder |
Illustation: | Karoline Neubauer |
Verlag: | Tyrolia |
ISBN: | 978-3-7022-3639-7 |
Alter: | ab 4 Jahren |
erschienen: | 2017 |
Rezension: | von Cornelia Pointner |