alphabet. Angst oder Liebe
Wer sich von diesem soeben erschienenen Buch eine Streitschrift oder gar Ratschläge erwartet, irrt. Wer ein pädagogisches Buch nach der Zahl der gegebenen Tipps und zitierten Ideologien beurteilt, irrt auch. In diesem Buch kommen nämlich ganz andere ExpertInnen zu Wort als sonst so üblich.
Ein Kind wächst heran und sein Vater André Stern wird zu dessen Biografen, indem er selbst allerkleinste Entwicklungsschritte dokumentiert und so wenig wie möglich in das Tun seines Kindes eingreift. Gerald Hüther kommt zu Wort, PISA-Tests werden kritisch analysiert und der Blick nach China räumt mit populären Irrtümern über Lernerfolge auf. Der Mythos, dass Kinder vergleichbar wären, wird in zahlreichen Beispielen in Frage gestellt. So wird der Weg frei, damit jedes Kind in seiner Einzigartigkeit Erfahrungen machen kann. Auch das Archiv von Arno Sterns „Malorten“ zeigt, wie sehr sich die Kreativität von Kindern veränderte.
Am wichtigsten in diesem Buch aber sind die LeserInnen, die sich den im Text gestellten Fragen stellen. Eine davon lautet: Warum soll es für Kinder eigentlich Haupt- und Nebenbeschäftigungen (bzw. -fächer in der Schule) geben, die noch dazu von Erwachsenen festgelegt werden? Warum sind die Besten der Besten eigentlich oft so fantasiefrei? Und wer soll Veränderungen bewirken, wenn nicht wir?
Hier gehts zum Buch Alphabet - Angst oder Liebe (Ecowin Verlag)
Buchtitel: | alphabet. Angst oder Liebe |
AutorIn: | Erwin Wagenhofer, Sabine Kriechbaum, André Stern |
Verlag: | Ecowin Verlag, Salzburg |
ISBN: | 978-3-7110-0041-5 |
erschienen: | 2013 |
Rezension: | von Christina Repolust (erschienen im Fachjournal für Bildung und Betreuung in der frühen Kindheit UNSERE KINDER - Ausgabe 6/2013) |