Max und der SCHNULLER (B. Lindgren)

Der Schnuller. Ja, der Schnuller ist wahrhaftig wichtig im Leben vieler Kleinkinder. Als treuer Begleiter in allen Lebenslagen lässt es sich prima an ihm nuckeln, sei es am Tag oder in der Nacht. So auch für Max. Er schmeckt ihm einfach vorzüglich.

Kein Wunder, dass Hund, Mieze-Katze und Ente den Schnuller auch gerne haben möchten. Aber denkste – Max mag den Schnuller weder Hund noch Mieze-Katze geben. Aber Ente? Ente ist so flink und schnappt sich das begehrte Objekt. Dass dies Max gar nicht gefällt, ist klar. Lange dauert es nicht, schon kommt es zu einer Impulshandlung. Max haut die Ente, diese lässt den Schnuller fallen und Max ist wieder froh.
Ende gut, alles gut. Zumindest für Max. Denn nun hat er seinen heißgeliebten Schnuller wieder. Die Meinungen zu diesem Buchende sind geteilt. Die einen mögen sagen: Es ist alles andere als pädagogisch wertvoll, wenn Max ein Tier schlägt und am Ende auch noch froh ist. Andere wiederum sind der Meinung, dass diese Handlung direkt aus der kindlichen Realität stammt, in der Kinder manchmal eben „einfach zuhauen“. Was aber, wenn man das Buch sowohl aus der einen als auch aus der anderen Perspektive betrachtet? Dass Tiere nicht geschlagen werden dürfen und dass man Kindern dies auch nicht vorleben soll, ist klar. Es ist aber auch nicht zu verleugnen, dass dieses Hauen aus der kindlichen Realität stammt. Und genau hier bietet das Buch Gesprächsstoff: Max hat seinen Schnuller wieder. Und er ist sehr froh darüber. Aber wie wird es der Ente jetzt wohl gehen? Ist sie traurig? Verdutzt? Auf dem Bild erkennt man, dass sie wild schnattert und davon sogar ein, zwei Federn verliert. Wieso nimmt sie Max überhaupt den Schnuller weg? Darf man das, ohne zu fragen? Wie könnte die Geschichte weitergehen? Läuft Max davon und kommt nicht wieder? Oder geht er vielleicht wieder zur Ente zurück und entschuldigt sich bei ihr? – Dieses für manche vielleicht etwas schroffe Buchende bietet jede Menge Material, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen und dadurch Sprache und Sprachausdruck bei den Kleinsten zu fördern.
Generell hat die Autorin Barbro Lindgren mit „Max und der Schnuller“ eine Geschichte geschaffen, die sich in jeglicher Hinsicht an der Lebenswelt der Kinder orientiert. Ein Thema, mit dem Kinder tagtäglich zu tun haben. Und auch die Sprache von Lindgren ist – sowohl in ihrer Form als auch in der Wortwahl – so gewählt, dass sie sich direkt an der kindlichen Realität orientiert. Dies verdeutlichen einfache, prägnante und kindgerechte Sätze und Sprachausdrücke wie „Wau, wau“, „Max will den Schnuller haben“, „Die Mieze-Katze kriegt den Schnuller aber nicht“ … Bei der Mehrheit der Sätze wird sogar auf Satzzeichen verzichtet.
Die nostalgischen Illustrationen sind nicht nur für Kinder ansprechend, sondern auch die Großen erfreuen sich daran. Max wird liebevoll in weiß-blau-karierter Latzhose dargestellt und der Schnuller sticht rot hervor – er ist schließlich auch eines der wichtigsten Merkmale im Buch. Eva Eriksson trifft mit ihren Illustrationen wunderbar die Emotionen der Protagonisten und stellt dies auf eine witzige und ausdrucksstarke Art und Weise dar, beispielsweise wenn Max ganz streng seinen Finger sowie die Nasenspitze hebt, wenn er denkt: „Der Hund kriegt den Schnuller aber nicht“ oder wenn die Katze beleidigt davon stolziert, als Max ihr den Schnuller nicht gibt.
Ein Pappbilderbuch für Kinder ab 18 Monaten.

Hier gehts zum Buch Max und der SCHNULLER (oetinger Verlag)

Buchtitel: Max und der SCHNULLER
AutorIn: Barbro Lindgren
Illustation: Eva Eriksson
Verlag: oetinger Verlag
ISBN: 978-3-7891-0484-8
Alter: ab 18 Monaten
erschienen: 2017
Rezension: von Cornelia Pointner

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
02.02.2017
Link
https://elementarpaedagogik.schule.at/portale/elementarpaedagogik/materialienkoffer/buchtipps/pappbilderbuecher/detail/max-und-der-schnuller-b-lindgren.html
Kostenpflichtig
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