Deine Briefe lege ich unter die Matratze. Ein Briefwechsel 1971 – 2002

„Willst du mich glücklich machen?“ – mit diesem Satz begann eine unglaublich berührende und eindrucksvolle Brieffreundschaft zwischen einem 12-jährigen schwedischen Mädchen und einer weltbekannten Autorin Anfang der 70er.

Astrid Lindgren erhält zu dieser Zeit eine ordentliche Menge an Fanpost und sie liest jeden einzelnen davon – auch den Brief von der damals 12 Jahre alten Sara Ljungcrantz. In diesem Brief schreibt Sara, dass es ihr größter Traum ist, eine Rolle als Schauspielerin im der Verfilmung von Gunnel Lindes Buch „Der weiße Stein“ zu bekommen und bittet Astrid Lindgren um Unterstützung. Schließlich hat diese doch mit ihren Verfilmungen wie zum Beispiel „Pippi Langstrumpf“ bereits Kontakte in der Filmwelt. Nebenbei lässt Sara in diesem Brief ihren Worten und ihrer Laune unverblümt freien Lauf und übt ordentlich Kritik an den Lindgren-Filmen: „Die Pippifilme fand ich sehr enttäuschend, klar waren sie ganz lustig, aber so wie die Buch-Pippi waren sie nie. […] Außerdem finde ich, dass die Kinder, die Tommy und Annika spielten, unheimlich schlecht gespielt haben.“ (S. 9)
Doch das und noch mehr macht das junge Mädchen allerdings umso interessanter und von diesem Zeitpunkt an beginnt eine wunderbare Brieffreundschaft zwischen der bekannten Kinderbuchautorin und der jungen Sara. Die beiden schreiben über 80 Briefe, in denen sie Gedanken, Sorgen, Wünsche, Erlebnisse und Fragen über das Leben austauschen.
Heute blickt Sara – damals Ljungcrantz, heute Schwardt – auf den einzigartigen Briefwechsel mit der Schriftstellerin zurück. Dabei empfindet sie vor allem Dankbarkeit und Wehmut. Vorerst zögerte sie, die Briefe zu veröffentlichen, da sie und Astrid Lindgren sich das Versprechen gaben, sie niemanden zu zeigen. Doch dann willigte Sara Schwardt zu einer Veröffentlichung ein, um den LeserInnen auch die einmalige Möglichkeit zu geben, eine neue Seite an der bekannten Schriftstellerin kennenzulernen. So wurden im Buch „Deine Briefe lege ich unter die Matratze“ der Briefwechsel – inklusive aller Schreibfehler und Ausdrücke – abgedruckt. Die Briefsammlung ist ein sehr persönlicher Einblick in das Kindheits- und Teenagerleben von Sara, aber auch besonders in das Seelenleben von Astrid Lindgren. Die Autorin begleitet Sara durch das Erwachsenwerden, sie liest zwischen den Zeilen und macht ihr Mut. Stück für Stück erfährt man auch etwas aus Lindgren’s Welt: über den Druck, dem sie sich ausgesetzt fühlt, über die Urlaube mit ihren Enkeln, über ihre Trauer um Freunde und Angehörige und vieles mehr.
Ein Muss für alle Astrid Lindgren-Fans aber auch höchst empfehlenswert für alle anderen!!

Hier gehts zum Buch "Deine Briefe lege ich unter die Matratze" (Verlag Oetinger)

Buchtitel: Deine Briefe lege ich unter die Matratze. Ein Briefwechsel 1971 – 2002
AutorInnen: Astrid Lindgren / Sara Schwardt
Verlag: Verlag Oetinger
ISBN: 978-3-7891-2943-8
erschienen: 2015

Meta-Daten

Sprache
Deutsch
Anbieter
Education Group
Veröffentlicht am
15.12.2015
Link
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