Volksschulen und Kindergärten sollen kooperieren

Volksschulen und Kindergärten sollen künftig stärker zusammenwachsen und so der Übergang für die Kinder sanfter werden. Eine Arbeitsgruppe arbeitet daran, wie die Vernetzung konkret funktionieren soll und welche gesetzlichen Barrieren dafür abgebaut werden müssen.

Dies kündigte Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek im APA-Gespräch an.

Im ersten Schritt kooperieren bei der "Volksschulreform" mit Beginn dieses Schuljahrs 35 Standorte mit einem oder mehreren Kindergärten. Möglich wäre, dass die Volksschulpädagogen bereits in den Kindergarten kommen und die Kinder kennenlernen, schildert Heinisch-Hosek mögliche Formen der Zusammenarbeit. Derzeit wäre ein solches Modell "ein Gesetzesbruch". Gleichzeitig sollen Kindergartenkinder schon in die Volksschule hineinschnuppern können und die Volksschullehrer sich - Einverständnis der Eltern vorausgesetzt - über Portfolios und Pensenbücher bereits ein Bild über Stärken und Schwächen der Kinder machen können.

Umgekehrt wäre es wünschenswert, wenn zwei, drei Monate nach dem Wechsel die Kindergartenpädagogen hin und wieder in der Schule vorbeischauen und beobachten, wie die Kinder sich entwickeln. Diese würden damit die frühere Bezugsperson nicht von einem Tag auf den anderen verlieren. "Unsere Netzwerkprojekte machen Vorschule praktisch überflüssig, weil man den Kindern mehr Zeit gibt", erklärt Heinisch-Hosek die Idee. Die Kinder sollen möglichst als gemeinsame Gruppe aus dem Kindergarten in die Volksschule übertreten und dann bis zum Ende der zweiten Klasse Volksschule Zeit haben, auf das selbe Bildungsniveau zu kommen.

Bis zur 3. Klasse auf Ziffernoten verzichten
Ein weiterer Reformpunkt: Mit dem Schuljahr 2015/16 soll gesetzlich verankert werden, dass Volksschulen auch ohne Schulversuch bis zur dritten Klasse auf Ziffernoten verzichten können. Der Beschluss war eigentlich schon für diesen Sommer geplant, ist aber, wie Heinisch-Hosek sagt, aus Zeitgründen gescheitert.

Bis Jahresende muss die Ministerin außerdem ihre Pläne vorlegen, wie sie 2015 90 Mio. Euro einsparen will. "Da werde ich intensive Gespräche mit dem Finanzminister führen und hoffe, dass die Deadline auch erstreckbar sein wird", meint Heinisch-Hosek mit Verweis auf den Reformdialog mit den Bundesländern, eine Arbeitsgruppe zu Vereinfachungen in der Schulverwaltung und Abbau von Doppelgleisigkeiten. "Ich hoffe hier schon auf die Arbeitsgruppe Bund-Länder, dass wir die Sparvorgaben für nächstes Jahr gemeinsam erfüllen können."

(Quelle APA)